Tierische Bedürfnisse rund um die Katzentoilette / Teil I
Hallo, liebe Menschen!
Wir sind Rascho, Lucy, Rayo und Brian und wir möchten Euch gern ein wenig darüber erzählen, welche Eigenschaften wir an Katzentoiletten schätzen und auf welche wir auch gut und gerne verzichten können.
Habt Ihr schon eine Vermutung, welche Eigenschaften einer Katzentoilette wir sehr schätzen?
Vielleicht das Design? Oder die Farbe?
Hmmmm… das ist ein kleiner, feiner Nebenaspekt. Denn – wenn Design und Farbe für unsere Menschen ansprechend sind – dann haben wir eine Chance, dass sie unsere Toiletten nicht in möglichst unsichtbare Winkel verstecken, sondern sie für uns gut nutzbar (und dennoch ruhig gelegen) platzieren… 🙂
Allerdings sind für uns hauptsächlich all diejenigen Eigenschaften wichtig, die dafür sorgen, dass wir in unseren Toiletten genügend Freiraum und Sicherheit erleben dürfen!
Vielleicht fragt Ihr Euch, warum uns das so wichtig ist?
Dies liegt daran, wie wir Katzen uns unter natürlichen Bedingungen draußen in der freien Natur verhalten. Wenn wir dort „unseren Geschäften nachgehen“, dann suchen wir uns dazu immer ein ruhiges Plätzchen. Am besten ein Plätzchen, das geschützt und gleichzeitig übersichtlich ist. Dies machen wir so, weil wir in diesem sensiblen Moment für Fress- oder Revierfeinde sehr angreifbar sind. So können wir, wann immer uns die Unsicherheit packt, ganz einfach flüchten!
Man könnte sagen, dass dieses Sicherheitsbedürfnis uns „ins Programm geschrieben“ worden ist, um unser Überleben sicherzustellen. Und dieses Bedürfnis legen wir üblicherweise auch dann nicht ab, wenn wir in einer Wohnung leben.
Und wie sollten Katzentoiletten denn nun gestaltet sein, um auf uns Katzen möglichst sicher zu wirken?
Zunächst einmal sollten sie bitte groß genug für uns sein!
70 cm x 50 cm sind für ausgewachsene mittelgroße Katzen die Mindestmaße für die Grundfläche einer Toilette. Ganz grob kannst Du Dich auch an der Größe Deiner Katze orientieren: Anderthalb mal die Körperlänge Deiner größten Katze sollte die Diagonale einer Toilette schon hergeben.
Und in jedem Fall sollte sie uns „Freiluft“ über dem Kopf schenken.
Zum einen, damit wir aufrecht sitzen können und zum anderen um mitzubekommen, was um uns herum geschieht. Denn dann – und nur dann! – können wir, falls wir uns plötzlich verunsichert fühlen, „die Beine in die Hand nehmen“ und schnell mit einem gekonnten Satz über die Wand der Toilette springen.
Am liebsten haben wir natürlich Toiletten, die an jeder Stelle einen niedrigen Rand haben. Denn diese sind den Bedingungen in der freien Natur am ähnlichsten.
Sollte es aus gutem Grund („Stehpinkeln!?!) nicht möglich sein, solche Toiletten anzubieten, dann freuen wir uns, „wenn Du das beste draus machst“ und uns dann möglichst komfortable Eintritte gewährst!
Möglichst breite Eintritte machen für uns Sinn, um die Toilette möglichst einfach betreten und verlassen zu können.
Vor allem, wenn Du in Deiner Wohnung mehr als einer Katze ein Zuhause gibst, finden wir das wichtig. Denn manche unserer Artgenossen, machen sich einen richtigen Sport daraus, ihre Partnerkatze in der Toilette anzuspringen und zu erschrecken (sogenannte „Kloüberfälle„!). Das ist für die betroffene Katze leider überhaupt nicht lustig. Denn sie kann sich bedroht fühlen und dann – je nachdem, als wie schlimm sie es empfindet – Ängste vor der Toilette entwickeln. Und sie im allerschlimmsten Fall mag sie diese sogar nicht mehr aufsuchen.
Sind die Eintritte dagegen breit, so ist zum einen ein bequemer Einstieg möglich. Und es ist für eine verunsicherte Katze zumindest ganz gut möglich, die Toilette ohne viel Mühe zu verlassen.
Was wir unter möglichst breit verstehen? Naja, so 35 cm vielleicht? Oder womöglich noch ein bißchen größer? 🙂
Manche unserer Artgenossen, oftmals diejenigen, die in einem Zuhause ohne Partnerkatzen leben, mögen auch schon mal ein wenig mehr Privatsphäre. Dann reichen vielleicht auch schon mal kleinere Öffnungen als Eintritte. Z. B. Öffnungen von ca. 23 cm, nur um mal einen Anhaltspunkt zu geben. Bitte achte bei der Öffnung darauf, dass ihre Größe so gewählt ist, dass der Kopf der Katze und die empfindlichen Tatsthaare nirgendwo anstoßen!
Und noch ein Tipp zum Schluss: Bitte keinen „Schwingtüren“!
Vielleicht fragst Du Dich „warum?“ – da die Schwingtüren doch bei nahezu jeder Haubentoilette bereits routinemäßig dazu geliefert werden?!
Aus unserer Sicht sind Schwingtüren eine Erfindung, die den Menschen zur Geruchskontrolle dienen sollen. Sie haben den Zweck, den Geruch unserer Hinterlassenschaften im Inneren unserer Toiletten zu belassen.
Für uns Katzen sind die Folgen von Schwingtüren allerdings gleich in mehrfacher Hinsicht unangenehm:
- Wenn wir die Toilette betreten möchten, stoßen wir uns daran jedes mal unsere empfindlichen Tasthaare.
- Im Inneren der Toilette angekommen, bekommen wir durch den Schwung der Tür sofort auch „noch eins vor die Futt“ – wie man bei uns im Ruhrpott sagt.
- Auch für uns ist der Geruch, der sich im Inneren einer Toilette sammelt – gerade, wenn sie eben nicht sofort sauber gemacht werden kann, extrem abstoßend!
Und last but not least – sind wir mal ehrlich: Hast Du draußen in der freien Natur jemals Schwingtüren gesehen? 😉